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Jedes Jahr fiebere ich auf die Kürbiszeit hin. Die Küche wird ab Ende August belagert mit Kürbissen aller Größe, Form und Farbe. Das dritte Jahr in Folge baue ich nun einen Teil der Kürbisse selbst an. Ich bin zwar selbst noch ein blutiger Gemüseanbauanfänger und mache das ganze mehr als Hobby, trotzdem konnte ich schon einige Erfahrungen diesbezüglich sammeln. Und deshalb hier eine kleine Anleitung wie es geht, denn der Kürbis, ganz klar, ist die großartigste unter den Gemüsearten.

Zuerst einmal ein wenig Futter für das Gehirn: Kürbisse (lat. Cucurbita) ist eine Pflanzengattung die zu der Familie Kürbisgewächse gehört. Zu den Kürbissen gehört übrigens auch die Zucchini!  Genau genommen schreibe ich hier von dem Gartenkürbis (lat. Cucurbita pepo), welcher die unterschiedlichsten essbaren Sorten und Zierformen umfasst. Sein Ursprung hat der Gartenkürbis in Südamerika und wurde als Kulturpflanze bereits von den Maya und Azteken angebaut. Im 16. Jahrhundert kam der Kürbis dann auch nach Europa.

Der Gartenkürbis ist eine einjährige Kletterpflanze. Da er aus tropischen Gebieten kommt, braucht die Pflanze eine hohe Keimtemperatur und ist sehr frostempfindlich. Daher eine einfache Anleitung wie der Anbau funktioniert:
Als Faustregel gilt: Kürbisse sollte nicht vor den Eisheiligen nach draußen gesetzt werden. Plötzlicher Bodenfrost kann an den zarten Pflänzchen schnell Schaden anrichten. Deshalb gilt je nach Wetterlage die wuchsfreudige Pflanze frühestens ab Mai raus zusetzen.

Vorgezogen kann der Kürbis aber schon ab Ende März, Anfang April. Auch wenn es im Haus oder Gewächshaus warm genug ist, sollte es jedoch nicht zu früh sein, denn die Kürbispflanze wächst sehr schnell. Und glaube mir, sie wuchert Dir Deine Fensterbank in Windeseile zu!

Die Devise beim Vorziehen ist: nicht zu warm aber so hell wie möglich. Beim raus setzen sollte die Pflanze gegebenenfalls zunächst überdacht stehen und nicht direkt in der prallen Sonne. Zum einen kann sich das Pflänzchen an die Temperaturen gewöhnen, zum anderen bekommen die großen Blätter nicht direkt Sonnenbrand (ja auch Pflanzen können Sonnenbrand bekommen).

Wenn die Kürbispflanze ihren endgültigen Platz bekommt, benötigt sie eine sehr nährstoffreiche Erde, denn sie ist ein sogenannter Starkzehrer. Im besten Fall setzt Du sie deshalb auf einen Komposthaufen. Genauso gut funktioniert aber auch ein sehr großer Kübel mit sehr nährstoffreicher Erde.  

Nun heißt es gießen. Denn die Blätter sind groß und haben dadurch eine große Fläche um viel Wasser verdunsten zu lassen. Obacht! Die Pflanze wird in warmen Sommern explosionsartig wuchern 😀 . Nach etwas Zeit kommen dann die ersten Blüten. Jetzt wird es spannend, denn die meisten Kürbissorten wie der Hokkaido, Butternut oder Muskatkürbis haben weibliche und männliche Blüten. Die weiblichen erkennst Du an einem kleinen Bubbel (eigentlich heißt er Fruchtknoten) unter der gelben Blüte, daraus wird, sofern sie bestäubt wurde, die Frucht. Es kann passieren, dass zunächst nur männliche Blüten wachsen. Hab einfach ein wenig Geduld. Meist brauchen die weiblichen Blüten etwas länger. Hast Du Angst, Deine Blüten könnten nicht bestäubt werden, weil zu wenig Insekten da sind? Dann kannst Du selbst Bienchen spielen, indem Du Dir ein Wattestäbchen nimmst und zuerst eine männliche Kürbisblüte, dann eine weibliche Kürbisblüte mit ein und demselben Stäbchen im Inneren der Blüten bepinselst.

Nach wenigen Tagen sollte der Bubbel (Fruchtansatz) zu wachsen beginnen. Nun braucht die Kürbispflanze viel Kraft, um ordentliche Früchte wachsen zu lassen. Das bedeutet, einmal bis alle zwei Wochen mit organischem Dünger düngen. Möchtest Du viele kleine Kürbisse, kannst Du pro Pflanze etwa 3 bis 4 Früchte wachsen lassen. Möchtest Du einen besonders großen Kürbis, solltest Du nur einen Fruchtansatz (der, der am nächsten zum Ursprung der Pflanze steht) wachsen lassen, die restlichen kannst Du abdrehen. Jetzt hat die Pflanze die Möglichkeit all ihre Kraft in die eine Frucht zu stecken.

_{Dieses Jahr werde ich es mit der Kürbissorte Sweet Dumpling versuchen}

Ende August bis zum ersten Frost ist es endlich so weit. Du kannst Deine ersten Kürbisse ernten. Reif sind sie, wenn die Schale nicht mehr so gut mit dem Fingernagel einzudrücken ist und sich beim drauf klopfen etwas hohl anhört. Außerdem verholzen die Stiele der reifen Früchte.

Foto von Jackie Hope, Kristina Tripkovic auf Unsplash, Icon von Icongeek26 auf Flaticon